Dating-Fails

Guuuuten Morgen, tutti-fruities!
Ich melde mich wieder zurück aus meinem 
Winterschlaf und stelle mit großer Freude fest, dass der Frühling an die Tür klopft. Die Tage werden wieder länger, die Röckchen kürzer und die Hormone tänzeln ungesteuert herum. Man will raus, die Motivation zum Daten steigt und die Suche nach der besseren Hälfte ist in vollem Gange. 
Aber, wie findet man so eine/n Partner/in? Parties, im Park, zufällig auf der Straße? Alles potentielle Möglichkeiten Mr. oder Ms. Right zu begegnen.
Seien wir uns mal ehrlich, solche Hollywood-Gschichtln passieren eben nur in Filmen. Deshalb wendet sich jeder dritte Single an Singlebörsen wie Tinder, Lovoo usw. Und – hey – ich kenne einige Paare die sich genau in solchen Börsen kennen gelernt haben und nun schon ein Weilchen zusammen sind. ABER ich kenne auch irrsinnig viele Faux-Pas, nach denen du dir einfach denkst: Wo ist die versteckte Kamera? Das kann doch nicht wahr sein!“
Einige davon habe ich selber erleben d
ürfen – yipii! – und einige habe ich aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis gefischt.
Diese fruchtigsten Top 6 Fails möchte ich mit euch teilen, damit auch ihr Trost in eurem Single-Leben findet. ;-)


Folgende Geschichten werden alle in Ich-Form verfasst und anonym gehalten. 
#1 Ich gebe dir meine Visitenkarte, Baby
Da gibt es einen Typen, den ich zwar auf Tinder gematched habe, der aber eigentlich so gar nicht mein Typ ist und der mich schon seit Ewigkeiten terrorisiert um mit ihm auf ein Date zu gehen. So hartnäckig wie er ist hat er nicht aufgegeben und um ihm doch eine Chance zu geben sagte ich eben zu. Was soll bei einem Drink schon schief gehen?!
Doch anstatt nur etwas trinken zu gehen, reservierte er gleich im Dots. Wow dachte ich keine schlechte Wahl für ein erstes Date!
Bereits bei der Abholung hat man merken können, dass er ein Gentleman der alten Schule ist. Türe aufhalten, Jacke abnehmen, zuerst bestellen lassen alles war on point und so langsam schien er mich zu erobern. Wir haben Wein getrunken, Sushi gegessen und geplaudert über Gott und die Welt. Er brachte mich sogar zum Lachen! Alles schien viel besser als erwartet bis der Kellner zum Zahlen kam. Er sagte ganz selbstverständlich: Getrennt, bitte!“ Ich von allen sieben Wolken gefallen erwiderte nur: „Äh, kann ich auch mit Karte zahlen?!“
Das war unerwartet und teuer. Als wir dann draußen waren erkl
ärte er mir wo die nächste U-Bahn-Station sei und bedankte sich für den netten Abend, er müsse nämlich morgen Früh arbeiten. So fiel mir ein, dass ich bei all diesen besprochenen Themen komplett vergessen habe zu fragen, was er denn beruflich machen würde. Er zückte seine Visitenkarte heraus und TADAAer ist Tindercoach.  Ich wusste selbst nicht, dass es diesen Beruf überhaupt gibt?! Hoffentlich hat er auch noch einen Tagesjob, denn damit wird es bestimmt nichts werden!
P.S.: Er schreibt mir immer noch hartnäckig weiter wann wir denn unser zweites Date haben wollen. Diesmal dürfte ich mir aussuchen in welches Restaurant es ginge. Na, ich glaube eher nicht!

#2 To-Do-Before-Turning-30-List
Es fing alles ganz harmlos an. Eines Samstagnachmittags im Oktober traf ich eine gute Freundin, die mir von ihrer To-Do-Before-Turning-30-List erzählte, bei der es darum geht, Dinge zu erleben, die man sich irgendwie schon immer vorgenommen oder gewünscht, aber nie durchgezogen hat. Young, wild and free heißt das Motto! Dazu gehörte bei ihr zum Beispiel: Einen Fremden küssen, den man erst seit höchstens 60 Sekunden kennt - was sie erfolgreich gleich bei der nächsten Full-Moon-Party abhaken konnte.
Nach diesem Gespräch machte ich mir Gedanken darüber, was auf meiner Liste stehen könnte und dachte eine Millisekunde daran, wie es wohl wäre einen Dreier zu haben.
Noch am gleichen Abend ging ich das erste Mal seit längerer Zeit wieder mit meiner Mädelsrunde aus. Schon beim Vorglühen zuhause waren wir alle gut dabei und setzten im Club nochmal einen drauf. Es dauerte nicht lange bis eine Freundin und ich von zwei Männern auf der Tanzfläche umgarnt worden sind. Betrunken wie ich war, ließ ich jegliche Hemmungen fallen und knutschte wild mit ihm auf der Tanzfläche rum, obwohl ich selbst solche Pärchen nervig finde. Ja ja, ich schiebe es auf den Alkohol! 
Wenig später beschlossen wir zu ihm nach Hause zu fahren, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Er müsse noch seinen Freund nach dem Schlüssel fragen. Ich war schon etwas stutzig wieso hat er seinen Schlüssel denn nicht selbst? Ich kann mich nicht daran erinnern, ob ich ihn das auch gefragt habe…
Irgendwann tauchte der Schlüssel wohl auf und wir konnten gehen. Allerdings nicht alleine. Sein nüchterner Freund hatte ein Auto und fuhr uns und seinen anderen Freund zu ihm nach Hause. Da der andere Freund mit ausstieg, nahm ich an, dass sie in einer WG wohnten.
Diese WG war merkwürdiger als erwartet. Während der Freund ins Schlafzimmer ging, blieb für mein Objekt der Begierde und mich nur noch die Couch im Wohnzimmer, das er als sein Zimmer bezeichnete. Dieses Mal fragte ich nach, warum er denn kein eigenes Zimmer habe. Worauf er entgegnete, dass dies sein Zimmer sei. Na gut. Egal, dachte ich mir, auf Sofas kann man ja auch Sex haben. Damit es endlich losgehen konnte, wollte ich die Türe schließen und stellte fest, dass diese nicht vorhanden war. Ich hatte also Sex auf einem Sofa, dass direkt neben einem offenen Türrahmen stand, mit einem Fremden, von dem ich so gut wie nichts wusste. Bis dahin war alles wenn auch ungewöhnlich - schön und gut.
Nach einer gewissen Zeit des Coitus Interruptus fiel mein Blick auf die Wand neben dem Türrahmen. Obwohl das Zimmer sehr dunkel war, konnte ich einen schwarzen Schatten erkennen und wusste sofort, dass es sich um den Mitbewohner“ handelte. Anstatt zu schreien oder sonst eine Regung von mir zu geben, tat ich als wäre nichts. Es hatte zwar etwas ziemlich creepiges, aber die Lust war größer als die Neugier.
Ihr ahnt es schon. Der Typ kam nicht nur zum Zuschauen ins Zimmer. Er gesellte“ sich zu uns und so konnte ich meinen noch nicht mal zu Papier gebrachten Punkt auf meiner Bucket-List schon abhaken. Ich hatte einen Dreier.
Da ich mit dieser ungewohnten Situation etwas überfordert war und es doch etwas dreist fand, sich einfach ungefragt in so einen intimen Vorgang einzumischen, ließ ich ihn von meinem ersten Sexpartner wegschicken. Ich selbst sprach kein Wort mit ihm.
Wir konnten uns wieder ungestört nur uns selbst widmen, was zugegebenermaßen nicht schlecht war.
Am nächsten Morgen waren meine Erinnerungen an den Abend etwas verschwommen, was einerseits vielleicht gar nicht schlecht ist, andererseits ein paar Fragen offen ließ. Ich wusste nicht mehr wie alt er war (ich schätzte ihn auf 28), was er studierte (ich ging von Medizin oder Jus aus) und wie sein Freund hieß (ich nannte ihn dann einfach immer Alex).
Da ich nichts gegen eine Wiederholung unseres Zweiers (haha) hatte, gab ich ihm meine Handynummer und verschwand anschließend mit viel zu wenig Schlaf und viel zu viel Promille aus der Wohnung und begab mich auf einen Walk-of-Shame, wie es ihn nicht treffender geben könnte.
Ein Wochenende später, verabredeten wir uns in einer Bar, die ich normalerweise niemals betreten würde. Da ich davor auf einer WG-Party war, hatte sich mein Alkoholpegel schon stark angehoben. Trotz meines Rausches wollte ich es jetzt wissen. Was studierte er denn nun? Medizin oder Jus? Ich fragte ihn genau so und bekam nur ein verwundertes Ich studiere nicht“ zurück. Achso. Komisch. Hat sich mein Gehirn das einfach so ausgedacht, weil es sich letzte Woche im Club um eine „Med&Law“-Party handelte? Was er denn dann mache, fragte ich ihn in der festen Überzeugung irgendetwas in diesen Bereichen zur Antwort zu bekommen. Ich bin Kranfahrer!“
Dem Alkohol sei Dank, ließ ich mich davon nicht beirren und landete schließlich wieder mit ihm im Bett. Ja, dieses Mal wirklich im Bett. N
ämlich in meinem. Auf die Sofa-Geschichte wollte ich mich lieber nicht noch einmal einlassen. Am nächsten Morgen wollte ich mich davon überzeugen, dass ich wenigstens mit meiner Alterseinschätzung richtig lag. Aus den 28 Jahren wurden plötzlich 23, was mir klar machte, dass ich Sex mit einem zwei Jahre jüngeren Kranfahrer hatte von dem beim ersten Mal auch noch der Mitbewohner ohne Namen dabei war und der eigentlich auch gar kein Mitbewohner,  sondern eher Wohnzimmer-zur-Verfügung-Steller war.
Mein Handy war nach diesem Erlebnis wieder um eine Nummer in der Kontaktliste leichter, doch meine Bucket-List wurde um einen Punkt ungeplant erweitert.
"Beyonce was crazy in love, dangerously in love and drunk in love. I can't even find a guy I like!"

#3 Trostpflaster mit Anhang
Nach ein paar Wochen Enttäuschung über den Schluss meiner letzten Beziehung, beschloss ich mich meine Eier zu packen und mich mit anderen Mädchen zu treffen. Man sagt ja, dass Trostpflaster eine hervorragende Wirkung auf das Ego haben, auch wenn das der Zweitperson gegenüber nicht sehr fair ist. Gesagt, getan darf ich bereits nach einigen Tagen chatten ein sehr fesches Mädchen zum Date ausführen. Sie ist 22 Jahre alt und hat blondes, langes Haar eine echte Erscheinung!
Wir trafen uns in einer Wiener Einkaufsstraße mit der Absicht sie auf einen Kaffee einzuladen, doch sie meinte, sie müsse noch etwas beim DM kaufen. Gut, also gingen wir in den Drogeriemarkt und während ich mir vorstellte, dass sie Kosmetik kaufen wolle, packt sie haufenweise Windeln und Feuchttücher für Babies in ihren Einkaufskorb ein. Es stellte sich heraus, dass sie einen 1-jährigen Sohn zuhause hat, was mich auch nur überrascht, aber nicht unbedingt auch gleich abgeturnt hätte. Natürlich trug ich all ihre Einkaufstaschen zu meinem Auto um sie „später“ nachhause zu fahren. Plötzlich meint sie: „Würdest du mich vielleicht jetzt schon Heim fahren? Mein Ex hat nicht so viel Zeit um auf meinen Sohn aufzupassen!“
Ich starrte sie kurz schockiert an, lachte laut auf und realisierte in welche Scheiße ich geraten bin. Eingekauft f
ür ein Baby, das nicht einmal ich gemacht habe mit einem Mädchen, deren Ex daheim auf sie wartete.
#fail

#4 Verliebt, verlobt, verheiratet
Meine Aufmerksamkeit zu erobern ist meistens sehr schwer und vor allem wenn ich in der Uni bin. Da konzentriere ich mich nur auf mich, social media und ein wenig auf die tatsächliche Vorlesung. Während meiner Tagträumerei fiel mir auf, wie ein Typ, der genau auf der anderen Seite des Raumes saß, ständig mitarbeitete und ziemlich intelligentes Zeug von sich gab. Außerdem sah er auch gar nicht so schlecht aus. Wenn ich einen Typ“ tte, dann wäre es bestimmt er.
So vergingen zwei, drei Vorlesungen und ich fing ebenso an Kommentare zu schieben und aufzuzeigen nicht damit ich tatsächlich dem Professor positiv auffalle, sondern um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Nach der Stunde nahm ich dann meinen ganzen Mut zusammen und ging „zuuufällig“ neben ihm her und sprach ihn bezüglich des Stoffes an. Er meinte dann, wir könnten uns mal in die Kantine setzen und den Stoff durchgehen. Jackpot! Mein Herz raste, als wäre ich plötzlich wieder Sechzehn!
Das erste Mal aufgetakelt kam ich zu unserem Treffen und nach 10 Minuten Smalltalk, fiel mir auf einmal sein Ring am Ringfinger auf. Oh no! Ich fragte sofort, ob das hieße, dass er verheiratet sei und er bejahte es mit funkelnden Augen. Dann erzählte er gleich weiter über seine Ehe und wie er seinen Mann zum ersten Mal traf. Ja, ihr habt richtig gelesen. Seinen MANN! Ich habe tatsächlich einen Mann gedatet, der verheiratet ist. Mit einem Mann!
#storyofmylife

#5 Don’t be so shy
Ach ja, der Typ den ich im Votivpark kennengelernt habe. Er war sehr schüchtern und ich hab wirklich die ganze Zeit Monolog geführt. Ich musste ihm alles aus der Nase ziehen. Vielleicht bräuchte er etwas Zeit zum Auftauen dachte ich. Auf jeden Fall schreibt er mir gleich eine halbe Stunde nach unserem Treffen ob ich ihm nicht ein Nacktfoto schicken möchte. Ich wäre in der U-Bahn fast an einem Lachkrampf gestorben!!! So ein schüchterner Typ und dann sowas. Ich ließ ihn erbarmungslos abblitzen, doch seitdem schreibt er mir immer noch gelegentlich „Hi“. Einfach nur HI“!!!

#6 Madhouse
Mit dem Typen habe ich sicher einen Monat lang geschrieben und mich schon auf unser vereinbartes Treffen gefreut. Auf den Fotos sah er so gut aus sportlich, groß, dunkle Haare. Wir trafen uns also ganz gemütlich auf einen Kaffee auf dem Naschmarkt. Ich hab mir einen großen Café Latte bestellt und er einen kleinen Espresso. Er war total nett und charmant, aber ich hatte nicht einmal die Hälfte meines Kaffees ausgetrunken, erklärte er mir, dass er gleich wieder weg muss  um pünktlich zu sein. Ich fragte ihn „wofür“ und dachte schon, dass er eine Freundin hat, zu der er gleich gehen muss - wär ja auch nichts Neues! Auf jeden Fall musste er wieder zurück ins Krankenhaus auf die Psychologische Station, auf die er schon ein paar Wochen stationiert war, weil er unkontrollierte Angstzustände (oder so) hatte. Er hat mir aber versichert, dass es nichts mit Drogen zu tun habe... Irgendwie tat er mir leid, aber gleichzeitig konnte ich meinen Kaffee nicht schnell genug austrinken. Nach dem Zahlen gingen wir noch ein Stück weiter Richtung U-Bahn und verabschiedeten uns kurz vorher. Er müsse noch zu einem Freund „Hallo“ sagen und vielleicht noch kurz was zum Kiffen kaufen.
"Who needs Twitter? I'm already following you."

So, genug gelacht! Damit wir weitere Dating-Fails vermeiden, weise ich höflich und nett auf meine Tipps für ein perfektes erstes Date!
Küsse & bis bald!

#kiwilove

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